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Der „TTBL-Spieler des Monats November“: Ivor Ban (TTC OE Clarity-Telefonie Systeme Bad Homburg)
In einer Social-Media-Umfrage konnten die Fans der Tischtennis Bundesliga nach den Spieltagen sieben bis neun sowie zwei WTT-Turnieren mit dem Champions-Event in Frankfurt als herausragender Veranstaltung ihren „TTBL-Spieler des Monats November“ wählen. Dabei standen insgesamt fünf Kandidaten zur Wahl (in alphabetischer Reihenfolge): Ivor Ban (TTC OE Clarity Telefonie Systeme Bad Homburg), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Dimitrij Ovtcharov (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Dang Qiu (Borussia Düsseldorf) und Shunsuke Togami (TTF Liebherr Ochsenhausen). Ban erhielt die meisten Stimmen.
Ivor Ban hat beim TTC OE Clarity Telefonie Systeme Bad Homburg einen „goldenen November“ erlebt. Der 22-Jährige war in der Monatsmitte maßgeblich zunächst am Sprung seines Teams aus der Abstiegszone an die Tür zum Mitteldrittel der Tabelle und danach im Pokal besonders auch am 3:2-Viertelfinalcoup gegen Rekordgewinner Borussia Düsseldorf beteiligt.
Für seinen beachtlichen Lauf mit den Erfolgen gegen Andre Bertelsmeier (TSV Bad Königshofen), im entscheidenden Doppel gegen den 1. FC Saarbrücken-TT und auch beim Einzug in die Pokal-Endrunde gegen Ex-Europameister und Frankfurt-Finalist Dang Qiu sowie erneut im Doppel wählte die TTBL-Community Ban zum „Spieler des Monats“. Mit 70 Prozent aller Stimmen ließ der Kroate die gesamte Konkurrenz weit abgeschlagen hinter sich. Lediglich Doppel-Weltmeister Shunsuke Togami konnte ebenfalls gerade noch einen zweistelligen Stimmenanteil erzielen.
Seinen Anteil an Bad Homburgs Überraschungserfolg spielte Ban trotz seiner am Spieltag jenseits der Position 300 liegenden Weltranglistenposition herunter. „Das Ranking“, meinte der bärtige Kroate, „ist egal. In den TTBL-Teams kann jeder an einem guten Tag jeden schlagen. Ich hatte einen guten Tag und in manchen Situationen auch ein bisschen Glück.“
Fortunas Gunst hatte sich Ban allerdings in den Wochen zuvor hart erarbeitet. Aufgrund einer Hüftoperation im vergangenen Mai konnte der Linkshänder nach seinem Wechsel vom österreichischen Bundesliga-Topteam TTC Wiener Neustadt in den Taunus erst nach einer mehrwöchigen Rehabilitation und mit entsprechender Verspätung in die Vorbereitung auf seine erste Spielzeit im deutschen Oberhaus einsteigen.
Die TTBL war für Ban schon längere Zeit das Ziel. „Die Bundesliga in Deutschland ist die stärkste Liga in Europa mit den besten Spielern des ganzen Kontinents´“, erläuterte der Wahl-Hesse eine wichtige Motivation für seinen Wechsel nach Bad Homburg nach der Bekanntgabe seines Transfers in einem Onlineportal aus seiner Heimat.
Ausschlagegebend jedoch war der glanzvolle Ruf von Bad Homburgs Trainer Helmut Hampl. „Wegen ihm habe ich Bad Homburgs Angebot angenommen. Er ist ein Trainer mit enormer Erfahrung. Unter ihm und durch alle Facetten seines Trainings kann ich mich weiterentwickeln und besser werden“, beschrieb Ban seine Ambitionen beim Vorjahresaufsteiger.
Ban war jedoch bei seiner Verpflichtung schon kein unbeschriebenes Blatt mehr. Denn im Laufe seiner drei Jahre in Wiener Neustadt, das zu Niederösterreich und entgegen seines Namens nicht zur Hauptstadt Wien gehört, gewann Ban, der 2022 bereits unter den Top 140 der Welt stand, zweimal die österreichische Staatsmeisterschaft. 2024 erreichten Ban und Co. außerdem in der Champions League das Final Four in Saarbrücken: Im Halbfinale sorgte der Zagreber durch einen Erfolg über Anton Källberg schon einmal gegen Düsseldorf für eine Überraschung – wie nun auch im Pokal.
Die Entwicklung Bans blieb in Kroatien natürlich nicht unbemerkt. Aufgrund seiner großen Fortschritte durfte das neue TTBL-Ass zuletzt im Oktober schon bei der Team-WM im heimischen Zadar sein Nationalmannschafts-Debüt feiern – was im Rückblick wie ein „Warm up“ für Bans „goldenen November“ wirkt.
Florian Manzke
