Mit einem ereignisreichen, dramatischen 1. Spieltag hat sich die Tischtennis Bundesliga (TTBL) eindrucksvoll zurückgemeldet. Am 2. Spieltag stehen nun die nächsten Highlights an: Unter anderem kommt es zum TTBL-Klassiker zwischen dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell und Borussia Düsseldorf. Nach starken ersten Eindrücken haben sich die Aufsteiger TTC OE Bad Homburg und BV Borussia 09 Dortmund nun Punkte vorgenommen.
Als Bonus-Match dürfte der ASC Grünwettersbach das Duell am 1. Spieltag in Düsseldorf betrachtet haben. Mit dem ersten Heimspiel nimmt die neue Saison in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) für die Badener nun endgültig Fahrt auf: Gegen den SV Werder Bremen soll es erstmals mit Zählbarem klappen. Die jüngsten Erfahrungen gegen die Hanseaten sind allerdings nicht die Besten. 1:3 und 0:3 unterlag Grünwettersbach in der Vorsaison. Und Bremen sammelte jüngst bereits die ersten Punkte: Das TTBL-Auftaktspiel gegen Dortmund entschied Werder am vergangenen Freitag mit 3:1 für sich. „Das war eine großartige Leistung unserer Mannschaft“, sagt Bremens Manager Sascha Greber und blickt voraus auf das Duell mit dem ASC: „Wir wissen um die Besonderheit in Grünwettersbach – dort gibt es eine sehr enge, warme Halle mit lauten, engagierten Zuschauern. Für uns ist das die nächste schwierige Aufgabe, aber wir wollen nach dem gelungenen Saisonauftakt natürlich unbedingt nachlegen.“
Härtetest-Wochen für den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell: Das mit Dimitrij Ovtcharov und Kao Cheng-Jui aufgerüstete Team bekommt es direkt zum Saisonstart mit Krachern in Serie zu tun. Vier Tage nach dem 3:1 in Ochsenhausen steht für Fulda das erste Heimspiel der Saison an, und dazu kommt niemand Geringeres als Rekordmeister Borussia Düsseldorf. Eigens für das Topspiel zieht der TTC um, von der regulären Heimspielstätte Hubtex-Arena in die mehrere Tausend Zuschauerinnen und Zuschauer fassende Esperantohalle. Sollte der TTC dann erneut die Oberhand behalten, wären die Ambitionen auf die Rückkehr in die Top vier frühzeitig untermauert. Doch die Borussia kommt mit Rückenwind, erwischte ebenfalls einen Topstart: Am Sonntag gab es ein 3:0 gegen Grünwettersbach. Übrigens: Es wird voraussichtlich der nur vorletzte Auftritt von Timo Boll in Fulda. Im Pokal-Achtelfinale am 21. September tritt Düsseldorf erneut in Fulda an.
Insbesondere in die Breite des Kaders hat der 1. FC Saarbrücken TT in den vergangenen Jahren investiert, und das mit großem Erfolg. Zum Saisonstart in Bad Homburg fehlten dem FCS mit Patrick Franziska und Darko Jorgic die beiden Topspieler – beide lieferten sich ein packendes Finale beim WTT Contender in Lima –, und dennoch feierte der amtierende Vizemeister einen Auftaktsieg. Beim 3:2 punkteten Yuto Muramatsu und Eduard Ionescu im Einzel sowie Ionescu und Cedric Meissner im Doppel. Doch auch der TTC Schwalbe Bergneustadt jubelte am 1. Spieltag und durfte sich dabei insbesondere auf Kanak Jha verlassen. Der US-Amerikaner überzeugte nach persönlich turbulenten Monaten und schlug sowohl Luka Mladenovic als auch Feng Yi-Hsin. Sollte es für den TTC nun auch in Saarbrücken zum Sieg reichen, dürfen die Oberberger auf eine Saison in erneut ruhigem Fahrwasser hoffen.
Vom Blick auf die Tabelle wird sich beim TSV Bad Königshofen niemand täuschen lassen, und doch dürften die Unterfranken frohlocken angesichts der aktuellen Konstellation. Dank des 3:0-Erfolgs gegen Mühlhausen ist der Vorjahresvierte der erste Tabellenführer der Saison – und setzte zugleich ein frühes Ausrufezeichen im Kampf um die erneute Play-off-Teilnahme. Zu den direkten Konkurrenten bei diesem Unterfangen dürften die TTF Liebherr Ochsenhausen zählen, die sich nach Platz sechs im Vorjahr nun die Rückkehr in die Top vier vorgenommen haben. Zum Auftakt allerdings, wenngleich ohne Hugo Calderano und Simon Gauzy angetreten, unterlag der viermalige Deutsche Meister mit 1:3 gegen Fulda. Sollten sie am Sonntag in Topbesetzung antreten, wird das Match womöglich nicht nur ein interessanter Fingerzeig für den weiteren Saisonverlauf – sondern garantiert zu einem absoluten Tischtennis-Fest für alle Fans.
Gleich mehrfach schnupperte der TTC OE Bad Homburg an der großen Überraschung zum Start: Zwar unterlag der Aufsteiger um Neuzugang Kristian Karlsson am Ende mit 2:3 gegen Saarbrücken, feierte unter dem Strich aber dennoch eine erfolgreiche Rückkehr in die TTBL. Erstmals mit Punkten belohnen möchten sich die Hessen nun am Sonntag beim TTC Zugbrücke Grenzau und den ersten Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt machen. Auch Grenzau ging zum Start beim 1:3 in Bergneustadt leer aus – und hat sich im ersten Heimspiel der Saison nun ebenfalls Zählbares vorgenommen. „Bad Homburg ist ein extrem stark besetzter Aufsteiger, der allen Teams in der Liga das Leben schwermachen wird“, sagt Grenzau-Manager Markus Ströher vor dem Duell.
Null Punkte weist das Konto sowohl des Post SV Mühlhausen als auch des BV Borussia 09 Dortmund nach dem 1. Spieltag aus. Und doch hinterließen beide Klubs zum Start völlig unterschiedliche Eindrücke: Mühlhausen unterlag überraschend klar mit 0:3 in Bad Königshofen und holte gar nur einen Satz; der BVB zeigte beim 1:3 in Bremen, eine Bereicherung für die TTBL zu sein und dem einen oder anderen Gegner gefährlich werden zu können. „Wir waren in den entscheidenden Situationen vielleicht etwas zu nervös“, stellte BVB-Coach Evgeny Fadeev nach dem Bundesliga-Debüt fest – und wird nun hoffen, dass sein Team diese Nervosität in Mühlhausen ablegt. Allerdings: Auf den Aufsteiger wartet eine der größtmöglichen Auswärtshürden. Der Post SV ist ebenso bekannt wie gefürchtet für seine Heimstärke und wird nach der Auftaktniederlage umso versessener auf die ersten Punkte sein.
Donnerstag, 29. August
19 Uhr: ASC Grünwettersbach – SV Werder Bremen
Freitag, 30. August
19 Uhr: TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – Borussia Düsseldorf
Samstag, 31. August
19.30 Uhr: 1. FC Saarbrücken TT – TTC Schwalbe Bergneustadt
Sonntag, 1. September
14 Uhr: TSV Bad Königshofen – TTF Liebherr Ochsenhausen
17 Uhr: TTC Zugbrücke Grenzau – TTC OE Bad Homburg
Montag, 2. September
19 Uhr: Post SV Mühlhausen – BV Borussia 09 Dortmund
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Beitragsbild oben: Ricardo Walther vom ASC Grünwettersbach (Foto: Hansruedi Lüthi)