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Der „TTBL-Kopf des Monats“: Carsten Zulauf vom TTV Stadtallendorf
In der monatlichen Rubrik „TTBL-Kopf des Monats“ stellt die Tischtennis Bundesliga (TTBL) regelmäßig interessante Personen aus dem Tischtennis-Umfeld vor. In diesem Monat ist dies Carsten Zulauf, Sportvorstand des TTV Stadtallendorf, der gemeinsam mit seinen Vereinskollegen und vielen Ehrenamtlichen das sportliche Event „Stadtallendorf meets Bundesliga“ auf die Beine stellt.
Vor vielen Jahren war er Timo Bolls Trainingskamerad und Doppelpartner, am ersten Adventwochenende ist Carsten Zulauf für Deutschlands Tischtennis-Idol sozusagen der Quartiermacher: Für Borussia Düsseldorfs an den TTV Stadtallendorf vergebenes TTBL-„Heimspiel“ am Sonntag gegen TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell laufen beim Sportvorstand des Ausrichters seit Monaten alle Fäden zusammen.
„Wenn alles optimal läuft, wonach es bisher aussieht“, sagte Zulauf kurz vor Beginn des seit Mittwoch laufenden Aufbaus in Stadtallendorfs Bärenbachhalle auf Anfrage, „dann haben alle etwas von diesem Tag: Die beiden Mannschaften, das Tischtennis, die Zuschauer und Fans und nicht zuletzt auch wir als Verein. Es ist eine mehrfache Win-Win-Situation.“
Die Einschätzung des 45-Jährigen ist dabei mehr als zuversichtlicher Lokalpatriotismus. Denn Stadtallendorf und seine rund 150 TTV-Mitglieder haben sich im Laufe der Jahre einen guten Ruf als Ausrichter von Tischtennis-Veranstaltungen mit überregionaler Bedeutung gemacht: Neben Düsseldorfs erstem Auftritt bei den Mittelhessen vor acht Jahren im Bundesliga-Duell mit dem TTC Zugbrücke Grenzau sowie den Nationalen Deutschen Meisterschaften 1986 und 2005 steht laut Zulauf noch für mehr als 30 weitere größere Wettbewerbe die Ausrichterrolle in der TTV-Chronik.
„Stadtallendorf meets Bundesliga“ – Event für Tischtennis-Fans
„Wir haben wohl ein Veranstalter-Gen in unserem Verein“, meint Zulauf über die hohe Einsatzbereitschaft in seinem Klub: „Bei uns ist ja schon die zweite Generation dabei, größere Veranstaltungen zu organisieren. Wir wissen dadurch aber auch genau, worauf zu achten ist.“
Auch für Düsseldorfs Match gegen Fulda-Maberzell erfolgten alle Vorbereitungen einem ausgeklügelten Plan – und einem übergeordneten Ziel: „Es soll“, sagt Zulauf, „bei uns immer ein Tischtennis-Event für Tischtennis-Fans sein.“
Für „Stadtallendorf meets Bundesliga“, für das eigens ein Videotrailer produziert worden ist, wurden seit dem vergangenen Frühsommer über 300 Vereine aus der Region individuell angeschrieben und zu einem Besuch des sportlichen Festtages motiviert. Zum Lohn wird die von 250 auf gut 1.100 Zuschauer erweiterte Halle „zu 80 bis 85 Prozent mit Fachpublikum“ (Zulauf) ausverkauft sein.
Besonders hinsichtlich der Arena fühlt sich Zulauf zwiegespalten: „Es ist einerseits für uns ein Nachteil, dass wir eine kleine Halle erst mit einem gewissen Kostenaufwand für solch ein Ereignis aufpeppen müssen. Andererseits gäbe es für einen Veranstalter mit einer großen und praktisch schon spielfertigen Halle viel mehr Konkurrenz durch andere Events an gleicher Stelle. Bei uns kann man nicht alle zwei Wochen Topsport auf dem Niveau eines Timo Boll erleben.“
Für einen Erfolg des Events ließen Zulauf und seine Mitstreiter Rolf-Werner Schmittdiel, Walter Zirkler und Harald Dörr nur wenig unversucht. „Dadurch haben wir für die Zuschauer auch Mehrwerte geschaffen wie etwa ein Grußwort des passionierten Tischtennis-Spielers Frank Elstner oder die Versteigerung eines von Weltmeister Lothar Matthäus signierten Fußball-Trikots“, erzählt Zulauf.
Natürlich war die Refinanzierung der Organisationsgesamtkosten im gerade mittleren fünfstelligen Bereich ein wichtiges Ziel der Macher vor Ort: „Wichtiger aber als jedes finanzielle Plus ist uns“, stellt Zulauf klar, „dass Menschen für Tischtennis interessiert und der Zusammenhalt in unserem Verein gestärkt werden.“
Enge Zusammenarbeit mit Borussia Düsseldorf
Bei der Planung des Wiedersehens mit Düsseldorfs Star Timo Boll, mit dem Zulauf in der Jugend gemeinsam so manchen Lehrgang bei der hessischen Trainer-Ikone Helmut Hampl absolvierte und auch Hessen-Titel im Doppel sammelte, arbeitete Stadtallendorfs Sportvorstand eng mit dem eigentlichen „Gastgeber“ zusammen. „Carsten ist ein absoluter Profi, er könnte sofort bei uns anfangen - stets freundlich, verbindlich, gut organisiert, bestens vernetzt und ein klasse Team Player. Tischtennis könnte mehr Menschen von seinem Kaliber gebrauchen“, meint Borussias erfahrener Manager Andreas Preuß anerkennend.
Mit Preuß verbindet Zulauf ein schon jahrelanger Kontakt – wie zu vielen anderen in der Tischtennis-Community. Nicht zuletzt aufgrund seiner exzellenten Verbindungen in die Szene agiert der Vorstandsreferent eines Finanzdienstleistungsunternehmens seit geraumer Zeit schon nebenberuflich auch als Spielervermittler. Zwar fließen dabei auch Provisionen, doch monetäres Interesse, das stellte Zulauf mit Nachdruck fest, spielt in dem Zusammenhang nur eine absolut nachrangige Rolle: „Ich mache allen Spielern, mit denen ich zusammenarbeite klar, dass für alle am wichtigsten ist, dass Klubs und Spieler zueinander finden, die zusammengehören und bei denen es passt.“
Florian Manzke