Bundesliga

In einer Social-Media-Umfrage konnten die TTBL-Fans für ihren „TTBL-Spieler Monats April" abstimmen. Zur Wahl standen nach dem Abschluss der Vorrunde in diesem Monat Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach),Mattias Falck (SV Werder Bremen), Steffen Mengel (Post SV Mühlhausen) und Tiago Apolonia (ASV Grünwettersbach). Die TTBL-Anhänger kürten den früheren Mannschafts-Vizeweltmeister Ricardo Walther zum "Spieler des Monats".

Beim persönlichen Rückblick auf die abgelaufene Hauptrunde der Tischtennis Bundesliga (TTBL) kann Ricardo Walther zufriedener sein als sein nur mäßig überzeugender Verein ASV Grünwettersbach. Mit Gesamtbilanzen von 15:3 Siegen in den Einzeln sowie vier Erfolgen in sechs Doppeln mit Deni Kozul avancierte der ehemalige Mannschafts-Vizeweltmeister in beiden Wertungen zum erfolgreichsten Spieler der Punktspiele.

Zum „MVP" der TTBL, also praktisch zum wertvollsten Spieler des Oberhauses, konnte Walther jedoch erst durch eine famose Leistung im zurückliegenden April aufsteigen: In vier Einzeln und zwei Doppeln gelang dem 32-Jährigen eine optimale Ausbeute.

Seine Wahl zum „TTBL-Spieler des Monats" erscheint dadurch nur folgerichtig, wenn auch für Walther selbst etwas Besonderes: „Es ist eine schöne Belohnung, wenn man merkt, dass so viele Menschen die eigene Leistung auch wirklich mitbekommen."

Dabei hat Walthers Lauf in der TTBL bereits Anfang vergangenen Jahres begonnen und ist damit kaum zu verpassen gewesen. Hatte der ehemalige Einzel-Meister in der Rückrunde der zurückliegenden Saison eine imponierende 10:0-Bilanz verbucht, knüpfte Walther in der für die meisten Klubs und auch Grünwettersbach gerade beendeten Spielzeit zunächst beinahe nahtlos an, ehe der Rechtshänder im zweiten Saisonabschnitt wieder alle seine zehn Einzel gewann.

Ein besonderes Silvester-Ritual hat „Mr. 10:0" nach eigener Auskunft allerdings nicht. „Ich bin seit gut eineinhalb Jahren in einer richtig guten Form", meint Walther und führt seine Erfolgsserie an eine Umstellung seiner Herangehensweise an Training und Matches zurück:  „Ich bin entspannter geworden, habe in mein Training andere Übungen eingebaut und mache mir auch taktisch viele Gedanken."

Die beste Bilanz aller TTBL-Profis selbst vor Stars wie dem dreimaligen Europe-Top-16-Gewinner Darko Jorgic (1. FC Saarbrücken-TT), der bei der gleichen Differenz zwei Spiele weniger als der Wahl-Karlsruher ausgetragen hat,  bewertet Walther als Auszeichnung: „In unserer Liga, in der die Topspieler ja schon recht viele Matches bestreiten, ist das sicher etwas Besonderes."

Die „MVP"-Position stuft Walther  auch als Bestätigung seiner Einschätzung seiner überwiegend wahrgenommenen Aufgabe als Nummer drei: "Eigentlich ist das doch der wichtigste Spieler: Nach den beiden ersten Einzeln ist das dritte Match wegweisend, und gewinnt er auch noch im Doppel, sind zwei Punkte des Dreiers wichtiger als in anderen Spielen zwei Siege von der Nummer eins oder zwei, weil die Mannschaft dann auch sicher gewonnen hat.“

Seine gute Form will Walther auch noch nach Grünwettersbachs Saisonende nutzen: „In der zweiten Maui-Hälfte spiele ich beim WTT Contender in Rio de Janeiro. Vor dem „TTBL-Spieler des Monats“ und besonders dem erfolgreichsten TTBL-Spieler der Saison dürften einige Gegner unter dem Zuckerhut viel Respekt haben.

Florian Manzke